Anleitung Cannabis Anbau indoor
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Anleitung zum Cannabis Anbau (indoor)

Indoor Grow – Licht, Lüftung, Düngemittel und alles was mann zum Cannabis indoor anbauen wissen sollte, verrät dieser Growguide!

Anleitung Cannabis Anbau indoor

Die Frage nach einer kompletten Anleitung zum Cannabis Anbau ist wohl die am häufigsten gestellte bei uns im Growshop. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, alle wichtigen Vorraussetzungen zum Hanfanbau zusammenzufassen. 

Hierbei muss natürlich erstmal zwischen indoor und outdoor Anbau unterschieden werden. In diesem „Growguide“ möchten wir uns ausschließlich auf den Cannabis Anbau innerhalb geschlossener Räume konzentrieren. Im indoor- Bereich gibt es auch deutlich mehr Faktoren zu beachten, da für natürliche Bedingungen wie; Sonnenzeiten, dem richtigen Klima usw. künstlich gesorgt werden muss. Der große Vorteil ist dabei, dass wir nicht von Mutter Natur abhängig sind. Wir können egal wann und wo das ganze Jahr über eine Ernte der gleichen Qualität produzieren!

Hanfanbau indoor, die Vorraussetzungen:

Growing-Cannabis-indoors

Wichtige Voraussetzungen zum indoor Hanfanbau sind zum Beispiel; ein geeigneter Platz, das richtige Licht, Beschaffenheit der Erde, Bewässerung und Ventilation. Wir werden auch auf alle benötigten Utensilien zum Hanfanbau in geschlossenen Räumen hinweisen. Ziel soll es sein, Anfängern im Cannabis Anbau den Weg zu einer erfolgreichen Ernte zu ebnen. Immer wieder begegnen uns im Groshop enttäuschte Gesichter, die jede Menge Zeit und Arbeit in den Anbau investiert haben, und es dennoch nicht zu einer erfolgreichen Ernte kam. Häufig ist der Mangel an Grundwissen dafür verantwortlich.

Alle Tipps aus unserem Erfahrungsschatz können aber auch erfahrenden Growern dabei helfen, die Bedingungen hier und da noch etwas zu verbessern!

Was wird zum indoor Anbau benötigt? | Die Einkaufsliste bevor es richtig losgeht:

Los gehts mit unserer Anleitung zum Cannabis Anbau im indoor Bereich für Anfänger und erfahrende Grower!

1. Der geeignete Platz:

Grow tent

Zum Einen besteht die Möglichkeit, einen kompletten Raum für den Hanfanbau zu präparieren. Einen Growroom zu bauen ist jedoch recht aufwändig. Außerdem steht nicht jedem die geeignete Räumlichkeit dafür zur Verfügung. Aus diesem Grund empfehlen wir einfach ein Anbau Zelt (Grow tent oder Growbox) zu kaufen und dieses zu nutzen! Das ist die einfachste Methode ein in sich autarkes System zu erschaffen. Faktoren wie; Beleuchtung, Belüftung und Bewässerung werden in diesem System auf ideale Anbau-Verhältnisse angepasst. Auch der beim Cannabis Anbau entstehende Geruch sollte nach außen isoliert werden.

Nun geht es um die Wahl der geeigneten Räumlichkeit. Der Ort an dem das Anbau Zelt, auch Grow tent genannt, aufgestellt werden soll, sollte bestimmte Vorraussetzungen erfüllen. Auf diese Vorraussetzungen möchten wir kurz eingehen:

Cannabis Anbau indoor Growtent

Der Raum in dem das Growzelt aufgestellt werden soll, sollte auf jeden Fall über eine Belüftungsmöglichkeit nach außen verfügen. Im Idealfall ein Luftschacht oder eine Fensterluke. Das ist die Voraussetzung für die Installation einer Be-und Entlüftungsanlage, die später benötigt wird. Des weiteren sollte eine Zuverlässige Stromquelle vorhanden sein. Mit anderen Worten, eine funktionierende Steckdose, alles gut! Zudem ist es wichtig, dass der Raum in dem die Growbox stehen soll trocken und keimfrei ist. Feuchte Kellerräume mit Schimmel an den Wänden sind also eher ungeeignet, oder müssten vorher entsprechend bearbeitet werden.

Sobald sich ein passendes Plätzchen für das Growzelt gefunden hat, muss es mit der erforderlichen Technik ausgestattet werden. Im folgenden Teil möchten wir auf alle technischen Komponenten sowie notwendigen Utensilien genauer eingehen. Das Growprojekt kann erst beginnen, sobald das Growzelt aufgebaut und ausgestattet ist. Wir beginnen mit der ersten technischen Komponente, der Beleuchtung.

2. Die richtige Beleuchtung für den Indoor Anbau:

Um eine optimale Beleuchtung für Hanfpflanzen erzeugen zu können, ist es wichtig, den Unterschied zwischen dem roten- und dem blauen Spektralbereich zu verstehen. Der blaue Spektralbereich wird in der Natur von der Frühjahrssonne erzeugt. Durch die Sonnenstellung und den Bruch des Lichts in der Atmosphäre, unterscheidet sich das Licht der Frühjahrssonne vom Licht der Sonne im Hochsommer.

Der blaue Spekralbereich fördert in erster Linie das Wachstum einer Pflanze.

Der rote Spektralbereich wiederum unterstützt besonders die Blütezeit.

Anleitung zum Cannabis Anbau

Für den Hanfanbau unter optimalen Bedingungen, ist das ein sehr wichtiger Aspekt. Um Mutter Natur perfekt simulieren zu können, gibt es zwei Möglichkeiten; Es gibt Lampen, die das gesamte Farbspektrum abdecken. Diese Aufgabe erfüllen LED-Panels. Alternativ können zwei verschiedene Leuchtmittel für die jeweilige Farbtemperatur, rot oder blau verwendet werden. Die Farbtemperatur, also die Farbspektren werden in Kelvin (K) gemessen.

Für die Wachstumsphase verwendet man Metallhalogenlampen (MHL). Sie strahlen weißes, kälteres Licht bei ca. 5000K – 7000K aus. Natriumdampflampen (NDL) übernehmen die Beleuchtung während der Blütephase. Ihr Licht strahlt Hochsommerlich warm bei ca. 2500K – 3500K. Beide Leuchtmittel gibt es alternativ auch als Energiesparlampe. 

Das geläufigste Leuchtmittel ist eine NDL Grow & Flow, die beide Spektren in sich vereint. 

Eine weitere Kennzahl, die für die richtige Beleuchtung beim Hanfanbau relevant ist, ist die Lichtintensität. Sie wird in Lumen gemessen und gibt in diesem Fall an, wie hell eine Lampe leuchtet.

Während der Wachstumsphase sollte der Wert von 30.000 Lumen/m² eingehalten werden.Für die Blütezeit liegt der Wert für optimalen Ertrag bei ca. 50.000 Lumen/m². Beide Werte sollten nicht unterschritten werden, da es sich negativ auf die Erträge auswirken würde!

Cannabis Anbau indoor - Beleuchtung

Die Helligkeitsunterschiede können vom menschlichen Auge nicht erfasst werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, beim Kauf einer Lampe darauf zu achten, dass es sich um einen Vertrauenswürdigen Hersteller handelt. Ein guter Growhop bietet seinen Kunden auch die Möglichkeit die Lampen zu testen. Ein Luxmeter soll aber vor allem prüfen, ob bereits benutzte Lampen noch  genug Lichtintensität für einen Growvorgang bereitstellen. Kleiner Tipp: Die Leuchtmittel sollten nie mit bloßen Händen am Glas angefasst werden, da das Körperfett auf der Haut die Leistung negativ beeinflussen könnte. 

In diesem Artikel findest du einen Stromkostenrechner zur genauen Berechnung deines Stromverbrauchs beim indoor Anbau!

Zu guter letzt stellt sich noch die Frage, wieviel Leistung für welchen Anbaufläche benötigt wird. Hierzu gibt es verschiedene Faustformeln. Es stellt sich jedoch nicht nur die Frage nach der geeigneten Lampe, sondern auch welcher Reflektor verwendet werden soll. 

3. Optimale Belüftung und Entlüftung

Cannabis Anbau indoor - Entlüftung

Wir hatten ja bereits erwähnt, dass wir versuchen müssen, die Beschaffenheiten der freien Natur so gut wie möglich nachzubilden. Dazu gehören natürlich auch die Winde, denen die Hanfpflanze im outdoor Bereich ausgesetzt wäre. Eine gute Frischluftzufuhr ist für die Pflanzen nicht weniger wichtig, wie für uns Menschen.

Auch die von den Lampen erzeugte Wärme wird durch die Belüftung wieder ausgeglichen. Im Growzelt übernimmt diese Aufgabe ein einfacher Axiallüfter, der den Raum mit Frischluft von Außen versorgt. Um zu vermeiden, dass auf diesem Weg Schädlinge ins Growzelt gelangen, empfehlen wir einen entsprechenden Schutz. Das kann zum Beispiel eine Nylonstrumpfhose von Mutti sein, die einfach über den Lufteingangsstutzen gezogen wird.

Für eine ausreichende Luftzirkulation im Zelt reicht der Zuluftventilator jedoch nicht aus. Es sollte, je nach Zeltgröße, mindestens ein Ventilator mit Schwenkkopf zusätzlich installiert werden. Die bereits erwähnten Winde, vermeiden einen Spargelwuchs der Pflanze und sorgen für mehr Stabilität. Auch die Gefahr der Schimmelbildung wird auf diesem verringert. 

Cannabis Anbau indoor - Belüftung

Etwas komplexer als das Thema Zuluft und Umluft, ist der Bereich Abluft. Nachdem frische Luft zugeführt wurde, muss die verbrauchte Luft natürlich auch wieder rausbefördert werden. Gleichzeitig sorgt die Entlüftung für die Regulierung des Klimas innerhalb des Growzeltes. Der zusätzliche Einsatz eines Aktivkohlefilters verhindert die Ausbreitung von angenehmen Cannabis-Gerüchen außerhalb des Growzeltes. 

Die Leistung des Abluftventilators muss zur Größe des Growzeltes passen, um eine eventuelle Überhitzung oder einen Unterdruck zu vermeiden. Da Zusatzteile wie Aktivkohlefilter oder Lüftungsschlauch die Leistung des Lüfters hemmen, ist es wichtig dies bei der Berechnung zu berücksichtigen. Für die Leistungsreduzierung des Kohlefilters rechnet man 35% des Raumvolumens hinzu. Selbiges gilt auch für den Luftschlauch. Hier werden pro laufendem Meter 1m³ dazugerechnet.

Anhand dieser Formal lässt sich der richtige Abluftventilator für die Growbox berechnen:

In unserem Beispiel misst das Growzelt 1m x 2m x 2m und wir verwenden einen 2m langen Lüftungsschlauch: Formel: (Raumvolumen + Zuschlag für Aktivkohlefilter + Zuschlag für Luftschlauch) x 55

Wichtig: Ab einem Raumvolumen von 8m³ muss der Multiplikator 55 durch 22 ersetzt werden!!

Also, berechnen wir zunächst das Raumvolumen unserer Growbox:

Länge x Breite x Höhe: 1m x 2m x 2m = 4m³

Dann ermitteln wir den Zuschlag für den Aktivkohlefilter:

4m³ x 0,35 = 1,4m³

Unter Berücksichtigung des 2 Meter langen Luftschlauchs ergibt sich also folgende Formel:

(4m³ + 1,4m³ + 2m³) x 55 = 407.00m³/h

Das bedeutet, dass der Lüfter mind. zwischen 400m³ – 450m³ pro Stunde an Leistung haben sollte. An diesem Maß sollte sich auch die Wahl des geeigneten Aktivkohlefilters orientieren. Dieser sollte etwas mehr Leistung aufweisen als der Lüfter. In unserem Beispiel wäre ein Aktivkohlefilter von ca. 500 m3/h der passende.

Wer kein Bock hat, die einzelnen Rechenschritte in seinen Taschenrechner zu kloppen, kann auch einfach diesen Rechner benutzen:

Achtung, bei der Kalkulation wird von einem Growroom mit einer 600 Watt Lampe ausgegangen. Sofern mehrere Lampen verwendet werden, muss die Leistung des Abluftventilators nach oben angepasst werden. 

Cannabis Anbau indoor - Cooltube

Sofern zur Beleuchtung eine Natriumdampflampe (hat die stärkste Hitzeentwicklung) verwendet wird, empfiehlt sich der Einsatz einer Cooltube. Hier sorgt die abgeführte Luft gleichzeitig für die Kühlung der Lampe.   

4. Luft, Temperatur und Klima

Die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit beim Indoor-Anbau von Cannabis Pflanzen möchten wir in vier Reifezyklen unterteilen, da die Klimabedingungen je nach Wachstumsphase leicht variieren sollten. 

1.

  • Die Keimphase

Während der Keimphase oder auch bei frisch geschnittenen Stecklingen, ist das Wurzelsystem noch nicht sonderlich stark ausgebildet. Aus diesem Grund nimmt die Pflanze einen Großteil ihres Wasserbedarfs über das Blattwerk auf.
Je nach Pflanzenart ist die Keimphase nach ca. 10 bis 14 Tagen abgeschlossen. Für diesen Zeitraum empfehlen wir eine Luftfeuchtigkeit von 65% – 70%. Die Lufttemperatur sollte während der Beleuchtungszeit zwischen 20 und 25 Grad liegen.

2.

  • Die Keimphase

Während der Wachstumsphase sollte die Luftfeuchtigkeit pro Woche um 5% gesenkt werden. Bis sie sich bei 40% – 70% einpendelt. Die Lufttemperatur darf währenddessen ruhig bis 28 Grad erhöht werden, da die Blätter aufgrund des besser ausgeprägten Wurzelwerks eine Verdunstungskälte abgeben.
Die Dauer der Wachstumsphase bestimmt der Züchter. Im Durchschnitt liegt sie bei ca. zwei bis sechs Wochen. Dies ist auch Abhängig von der Pflanzenart, so sollten Sativas z.B. etwas früher in die Blüte geschickt werden. 

3.

  • Die Blütephase

Die Blütephase wird, wie bereits erwähnt, vom Züchter eingeleitet. Dies geschieht indem er den Lichtzyklus 18 auf 12 Stunden verkürzt. Da sich inzwischen ein sehr dichtes Blattwerk gebildet hat, und die Pflanze damit beginnt Blütenknospen zu bilden,  gilt es die Entstehung von Schimmel und Schädlingsbefall zu vermeiden.
Das erreicht man indem die Luftfeuchtigkeit auf 40% – 50% senkt und die Temperatur auf 20 – 26 regelt. Die Dauer der idealen Blütezeit sollte bei den Produktinformationen der gekauften Samen zu finden sein.

4.

  • Die Spätblüte

Als Spätblüte bezeichnen wir die letzten 1 – 2 Wochen vor der Ernte. In dieser Phase ist die Gefahr der Schimmelbildung (Botrytis) in den Blütenköpfen, oder auch Buds, besonders hoch. Aus diesem Grund muss die Luftfeuchtigkeit auf ein Minimum reduziert werden. Ideal währen zwischen 30% und 40%. Die Temperatur sollte bei eingeschalteter Beleuchtung 18 – 24 Grad betragen.

5. Die geeignete Erde zum Hanfanbau:

Sicherlich eignen sich zum Hanfanbau auch weitere Substrate, wie zum Beispiel Coco, Steinwolle oder auch Blähton. Wir möchten uns jedoch zunächst auf das gängigste aller Substrate konzentrieren, nämlich die gute alte Erde. 

Wir wollen es uns zum Ziel machen, unseren Planzen den optimalen Nährboden zur Verfügung zu stellen. Auf die einzelnen Faktoren, die hier zu beachten sind, werden wir sehr genau eingehen.

Welche Ansprüche haben wir an eine gute Erde?

  • Die Erde sollte über eine gute Dränage verfügen
  • Die Dichte der Erde muss dem Wurzelwerk ausreichend Platz zur Entfaltung bieten
  • Ein guter CO2 Austausch der Erde ist sehr wichtig
  • Ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis muss vorhanden sein

Was heißt das nun im Klartext?

Beginnen wir mit der Dränage: Ohne zu tief in die Geowissenschaften eintauchen zu wollen, müssen wir uns kurz mit dem nicht allzu geläufigen Wort Perlit auseinandersetzen. Perlit ist eine Gesteinsart, die sich bei starker Erhitzung immens ausdehnt. Es entsteht eine feste, schaumähnliche Beschaffenheit, die keine Feuchtigkeit speichert. Perlit verhindert eine zu starke Verdichtung der Erde und gewährleistet somit eine ideale Dränage. Dadurch gelangen auch die Nährstoffe leichter an das Wurzelwerk unserer Pflanze.

Da wir ja nun schon auf den zweiten Punkt, nämlich der Dichte eingegangen sind, bleibt hier nur noch zu erwähnen, dass bei dem Befüllen der Töpfe, auf eine angemessene Dichte geachtet werden muss. Doch wie bestimmt sich das genau? Nun, dazu lässt nur sagen, dass die Erde in keinem Fall zu sehr festgedrückt werden sollte. Schüttet man sie jedoch einfach nur in den Topf, so wird man nach wenigen Bewässerungen feststellen, dass der Topf nur noch zu Hälfte gefüllt ist. Beide Szenarien möchten wir vermeiden. 

Ein gutes Substrat zeichnet sich durch den Anteil von Mikroorganismen aus. Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen, die durch ihre Fürze für die CO2 Produktion sorgen. 

Das Nährstoffverhältnis betreffend sollte beachtet werden, dass in der Keimphase nur ein schwacher Nährstoffgehalt erforderlich ist. Wir hatten das bereits in unsrem Artikel Hanfsamen keimen lassen beschrieben. Darum ist zu Beginn ein Light Mix die richtige Wahl. Sobald die Pflanze in die vegetative Phase übergeht, sollte ein Substrat mit höherem Nährstoffverhältnis verwendet werden. 

6. Das beim Cannabis Anbau zu verwendende Wasser:

Ohne Wasser kein Leben! Die gute Qualität des Wassers ist ausschlaggebend für ein gesundes Wachstum unsrer Pflanzen. 

Um unsere Kleinen fortwährend mit gutem Wasser versorgen zu können, müssen wir uns mit dem PH-Wert und dem EC-Wert befassen. 

Der PH-Wert bestimmt den Säure/Basen Haushalt von z.B. Flüssigkeiten. Auf einer Skala von 0 bis 14 gibt er an, wie säurehaltig oder alkalisch eine Flüssigkeit ist. Hier sind Werte von 0 – 6,5 als sauer einzuschätzen. Die goldene Mitte, also 7 gilt als neutral. Reines Wasser hat diesen Wert. Alle Werte über 7 werden als basisch bzw. alkalisch definiert. Der optimale PH-Wert beim Cannabis Anbau indoor liegt zwischen 5,8 und 6,2.

Der EC-Wert gibt die elektrische Leitfähigkeit des Wassers oder einer Lösung an. Gemessen wird dieser Wert in Siemens pro Meter (S/m). Die meisten Messgeräte werden uns den Wert in Mikrosiemens pro Zentimeter (mS/cm) anzeigen. Die für uns Indoor-Grower interessanten Werte liegen im Bereich zwischen 0 und 3,0.

Der optimale EC-Wert variiert im Verlauf des Growprozesses. Außerdem gelten teils unterschiedliche Optimalwerte für einzelne Düngemittel-Hersteller. Besonders auch sind die Erfahrungswerte des Growers gefragt. Der pH-Wert hingegen muss dem jeweilig verwendetem Substrat angepasst werden. Beim kompletten Anbauzyklus unterscheiden wir zwischen den oben bereits beschriebenen vier Phasen. 

Diese Tabelle zeigt den EC-Wert (Richtwerte) für den Cannabis Anbau idoor:

AnbauzyklenWoche 1Woche 2Woche 3Woche 4Woche 5Woche 6Woche 7*Woche 8Woche 9Woche 10Woche 11Woche 12
Keimphase/Sätzlingsphase~ 0,8
Wachstumsphase~ 1,0~ 1,1~ 1,3-1,5
Blütephase~ 1,8~ 1,8~ 1,8~ 2,0~ 2,2
Spätblüte~ 2,1~ 2,0Spülen*

*Spülen = Unter Spülen versteht man die Reinigung des Wurzelwerks der Pflanze, ohne Zugabe von Nährstoffen.

*Woche 7 = Bei einer längeren Blütephase, z.B. 63 Tage oder 70 Tage, wiederholt sich jeweils die Woche 7.

Bei den von uns empfohlenen Werten, handelt es sich um vergleichsweise konservative Angaben, die in der Hochleistungsphase um ca. 30% – 40% höher ausfallen können.

7. Notwendige Düngemittel für den Indoorgrow:

Cannabis Anbau indoor Düngemittel

Bei der Anwendung von Düngemitteln unterscheiden wir zwischen organischem und mineralischem Dünger. Das Thema Pflanzendüngung ist äußerst umfangreich, daher möchten wir zunächst nur auf die erforderliche Basis eingehen. Folgende Nährstoffe und Vitamine gehören ins Düngeregal:

  • Wurzelstimulator
  • NPK Dünger (Wachstum)
  • NPK Dünger (Blüte)
  • PK Booster (Wichtig: Auf ein Produkt beschränken, nicht verschiedene mixen)

Allein diese vier Basis-Düngemittel ermöglichen eine ertragsreiche Ernte!

Die meisten Düngemittelhersteller bieten hier Starterkitts an, in denen alle erforderlichen Düngemittel für den kompletten Anbau enthalten sind.

Zum Thema Düngung gilt allgemein; Sollte das Blattwerk heller werden, muß die Düngedosis erhöht werden. Färbt es sich dunkel, sollte die Düngung runtergefahren werden. Auch das Aufrichten der Blattränder ist ein deutliches Zeichen für Überdüngung. 

Die angewadten Düngemengen sollten immer in einem Düngeplan protokolliert werden. So kann jeder Grower individuell seine optimalen Düngemengen ermitteln.

Schritt 1 – Cannabis Anbau indoor | Die Keim- und Wachstumsphase

Cannabis Anbau indoor Wachstumsphase

Es ist soweit, das Growzelt steht und ist ausreichend Ausgestattet. Alle erforderlichen Utensilien sind nun vorrätig. Jetzt werden nur noch gute Cannabis Samen benötigt und der Grow kann beginnen! Von Beginn an sollten alle unter Punkt 4 aufgeführten Klimabedingungen geschaffen und fortwährend kontrolliert werden.

Keimung

  • 3 Methoden der Keimung

Die Cannabis Samen müssen zum Keimen gebracht werden. Hier können drei verschiedene Methoden genutzt werden:
– Hanfsamen in Erde keimen lassen
– Hanfsamen mit Wasser aktivieren
– Hanfsamen in Tüchern zum Keimen bringen
Alle drei Methoden der Keimung haben wir in diesem Artikel genau beschrieben.

Lampe

  • Distanz zwischen Lampe und Pflanze

Bei Verwendung einer 400 oder 600 Watt NDL sollte der Abstand zwischen 50 und 60cm betragen.
Bei zu geringem Abstand können Verbrennungserscheinungen auftreten. Bei zu großem Abstand hingegen, neigen die Pflanzen zum Spagelwuchs.

Licht

  • Beleuchtungszeiten bestimmen

Für die Keim- und Wachstumsphase gilt folgende Regelung: 18/6, das Bedeutet 18 Std. Licht und 6 Std. Dunkelheit. Um unkontrollierten Wachstum vorzubeugen, gilt diese Beleuchtungszeit bereits während der Keimphase, noch bevor der erste Spross sichtbar ist. LED, LEC und Halogenlampen geben weniger Wärme ab, als NDL Lampen. Dadurch ist ein geringerer Abstand des Leuchtmittels zu Pflanze möglich, was ein kräftiges und gesundes Wachstum ermöglicht.

Wind

  • Frühe Ventilation für Woche 1 – 2

Erste Pflanzensprosse dringen an die Oberfläche durch. Sie sollten von Beginn an leichter Ventilation ausgesetzt sein. Das kräftigt die Zellstruktur der Pflanze und beugt zusätzlich Schimmelbefall vor.

Wasser

  • Optimale Bewässerung

Die Pflanzen sollten zu Beginn einer jeden Lichtphase zum ersten mal bewässert werden. Dabei sind die unter Punkt 6 angegebenen Vorgaben an die Qualität des Wassers zu beachten. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden, ohne sie unter Wasser zu setzen.

Dünger

  • Beginn der Pflanzendüngung

In den ersten drei Wochen kann man mit der Zugabe von Düngemitteln noch zurückhaltend sein. Ein Großteil der Nährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, stellen gute Erdmixe zur Verfügung.
Dennoch gibt es Düngekomponenten, wie Wurzelstimulator und Wachstumsstimulator, die der Pflanze bereits im frühen Stadium als Flüssigdünger oder als Spray zugeführt werden können.
Weniger erfahrenen Growern empfehlen wir eine von gängigen Düngemittelherstellern angebotene Starterbox. Bzgl. der Mengen sollten die Angaben des jeweiligen Herstellers als Richtwert genommen werden. In jedem Fall empfiehlt es sich, alles in einem Düngeplan zu protokollieren!

Umtopfen

  • Zeitpunkt und Vorgehensweise

Ca. eine Woche nachdem sich der erste Pflanzenspross zeigte, sollte die Pflanze das zweite Blattpaar entwickelt haben. Auch ein kräftiges Wurzelwerk hat sich inzwischen aufgebaut.
Zu diesem Zeitpunkt sollte man die Pflanze in einen größeren Blumentopf umtopfen. Achtung, wenn das Substrat um den Keimling herum zu feucht ist, droht die Gefahr, dass Wurzelteile abreißen. Daher sollte die Erde im kleinen Topf beim Umtopfen etwas trockener sein.

Schneiden

  • Das erste Beschneiden der Pflanzen

In der fortgeschrittenen Wachstumsphase können bereits Beschneidungstechniken angewandt werden, um den Wuchs der Pflanze zu steuern, oder einfach den Ertrag steigern zu können.
Wann und wie man Cannabis Pflanzen richtig beschneidet, erfährst du in diesem Artikel von uns.

Schritt 2 – Cannabis Anbau indoor | Die Blütephase

Jeder Grower entscheidet selbst, wann genau er seine Cannabispflanzen in die Blüte schicken möchte. Der Zeitpunkt richtet sich z.B. Pflanzenart, Beschaffenheit des Growrooms oder einfach den individuellen Absichten des Growers.

Unerfahrenen Growern empfehlen wir, den richtigen Zeitpunkt an die Platzbedingungen ihres Growrooms und die Pflanzenart anzupassen. Bei einem gängigen Growzelt von 1,80m oder 2m Höhe, können Sativa lastige Pflanzen bereits in der 3. Woche in die Blüte geschickt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze ca. 15cm – 20cm groß. Während der Blütephase wächst die Pflanze dann noch bis zu 3x so hoch. Bei Indica dominanten Pflanzen kann die Blütephase tendenziell eine Woche später eingeleitet werden. 

Indoor Grow - Blütephase einleiten
  1. Blütephase einleiten: Durch das Umstellen des Licht Zykluses von 18/6 auf 12/12, also 12Std. Licht und 12Std. Dunkelheit, signalisieren wir der Pflanze, dass die Tage kürzer werden. Dieser künstliche Spätsommer veranlasst sie, mit der Blütenbildung zu beginnen. 
  2. Düngung anpassen: Das Düngeschema auf Blütedüngung umstellen. Hier sollten wieder die Angaben des Düngemittelherstellers als Richtwert genommen werden. 
  3. Die Blütephase erstreckt sich je nach Genetik zwischen 50 und 90 Tagen. Neben der Einhaltung des Düngeplans, kann zusätzlich eine Pilz und Schimmel Prävention angewandt werden. Pflanzenwuchs und Blattwerk sollten regelmäßig auf gesunde Optik kontrolliert werden. Auch die Reaktion auf die Düngemittel sollte gut beobachtet werden. 
  4. Ende der Blütezeit: Wie es unserer Tabelle zu den optimalen Wasser-werten in Punkt 6, schon entnommen werden konnte, muss die Pflanze vor Ernte gespühlt werden. Unter Spülen versteht man die Reinigung des Wurzelwerks der Pflanze, also dem Gießen ohne der Zugabe von Nährstoffen. Es jedoch zu Empfehlen, Reinigungsunterstützende Produkte dem Wasser beizumengen, da sie das Medium schneller von Mineralrückständen befreien und dadurch dem Entprodukt ein besseres Aroma verleihen. Zusätlich begünstigen diese Produkte das Aushärten dern Blüten beim trocknen nach der Ernte. 

Schritt 3 – Cannabis Anbau indoor | Die Ernte!

Es ist so gut wie geschafft! Wenn bis jetzt alles einigermaßen gut gelaufen ist, befinden sich an den Pflanzen grad einige dicke und duftene Blüten überzogen mit Harzdrüsen, die auf ihren idealen Reifepunkt für die Ernte zusteuern. Damit so kurz vorm Ziel nix mehr schief geht, oder sonst irgendwie verbockt werden kann, werden wir hier alle wichtigen Schritte einer erfolgreichen Ernte auflisten.

Erntezeitpunkt bestimmen

Wann wird Cannabis geerntet? Diesen Zeitpunkt genau zu bestimmen ist wohl der wichtigste Punkt des gesamten Ernteprozesses.

In den meisten Fällen möchte der Grower zu dem Zeitpunkt ernten, an dem der THC-Gehalt in den Blüten seiner Pflanze am höchsten ist.

In einigen Fällen verzichten Grower jedoch auf ein paar Prozent THC und ernten ihre Pflanzen etwas später, um so die Wirkung, also das High, nach eigenem Belieben zu steuern. Überzieht man nämlich den Erntezeitpunkt ein wenig, bewirkt man damit eine stärker narkotisierende Wirkung.

Cannabis Trichome

Unabhängig davon, wann ein Grower seine Cannabis Pflanzen am liebsten erntet, der richtige Zeitpunkt kann nur durch gute und genaue Beobachtung der Blüten bestimmt werden. Genauer gesagt, die Trichome (Harzdrüsen der Pflanze) gilt es zu Beobachten.

Um diese Trichome und deren optische Veränderungen besser verstehen zu können, empfiehlt es sich unbedingt unseren Beitrag Trichome bei Cannabis Pflanzen zu lesen! 

Die Färbung der Trichome gibt Auskunft über den aktuellen Reifestatus der Cannabis Blüte. Wer sich jetzt fragt, wie man so eine Cannabis Blüte am besten beobachtet, dem sei geraten sich ein entsprechendes Mikroskop anzuschaffen, welches für kleines Geld im Fachhandel erhältlich ist. Kein Grund jetzt zu wissenschaftlich zu werden, nur regelmäßige Beobachtung zählt! 

Der Ernteprozess 

Nachdem der optimale Erntezeitpunkt bestimmt wurde, kann die Ernte beginnen. Als erstes wird die Pflanze unten am Stiel abgeschnitten, oder wenn’s gut gelaufen ist, abgesägt. 

Jetzt geht um’s Trocknen der Cannabis-Blüten.

Hier gibt es zum einen die klassische holländische Variante, bei der die gesamte Pflanze einfach kopfüber, wie ein nasser Schlüppa, an einer Wäscheleine aufgehängt wird.

Sofern man nicht unter Zeitdruck steht, befreit man jedoch die Pflanze zuvor von größeren Blättern, an denen sich sowieso kein Harz befindet. 

Eine weitere, sehr verbreitete Methode, ist das Trocknen der Blüten in Etagennetzen. Im Gegensatz zur holländischen Variante, wird hier die Pflanze vor der Trocknung von allen Ästen und Blättern befreit. Logischerweise benötigt man hier die entsprechenden Netze, die ebenfalls im Fachhandel zu haben sind. 

Bevor wir jetzt mit dem Fachsimpeln beginnen, welche Variante die Bessere ist, möchten wir kurz auf den idealen Raum für die Blütentrocknung zu sprechen kommen. Folgende Eigenschaften sollte „Trockenkammer“ haben:

  1. Sie sollte dunkel sein, da fehlendes Sonnenlicht den Abbau des Chlorophyls einleitet. Dieser Vorgang ist besonders wichtig, da keiner Bock hat, sich später beim Dampfen die Lunge aus dem Hals zu röcheln. 
  2. Temperatur, hier besagt das Richtmaß; nicht unter 15° und nicht über 30°
  3. Die Luftfeuchtigkeit muss entweder durch Ventilation oder einen Luftentfeuchter reguliert werden und sollte nicht über 50% liegen.
  4. Auch die Geruchsentwicklung sollte beachtet werden. Damit uns das Projekt nicht auf den letzten Metern um die Ohren fliegt, empfiehlt es sich, neugierige Dritte vor dem intensiven Geruch des Zauberkrauts zu schützen. Dazu empfehlen wir einen Carbon- oder Ozonfilter. Von der Verwendung von industriellen Geruchsblockern, wie Räucherstäbchen etc. ist entschieden abzuraten. Die Blüten würden die Aromastoffe annehmen, warum das kacke wäre, muss wohl nicht weiter erklärt werden.

Kommen wir nun kurz auf die beiden gängigen Arten der Trocknung zurück. Die klassische, holländische Variante, bietet vor Allem den Vorteil der Zeitersparnis und eignet sich daher besonders für den kommerziellen Anbau. 

Die Trocknung in Netzen hingegen, verringert die Schimmelgefahr, da das Entfernen von Biomaterial die Luftzirkulation um die Blüten verbessert.

Die Trocknung dauert im Schnitt 7 – 14 Tage. Sobald die Blüten sich so anfühlen, wie man es von einer perfekten Blüte erwartet, ist die Trocknung beendet und wir kommen zur idealen Aufbewahrung. 

Die ideale Lagerung von Cannabisblüten entspricht im Allgemeinen der Lagerung von Zigarren. 

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